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sensible Menschen sind stressanfälliger als der Durchschnitt

Wie sensible Menschen von guter Raumgestaltung profitieren.

In einem Zustand des Wohlbefindens können sich sensible Menschen auf ihre individuellen Ressourcen fokussieren. Bei erhöhter Wahrnehmungsfähigkeit und intensiver Verarbeitung der Dinge lohnt sich der Blick auf den umgebenden Arbeitsplatz oder das Zuhause. Unsere Sinne arbeiten nonstop und nehmen alles auf, ob störend oder harmonisch. Was wirkt hat Auswirkung auf das körperliche, emotionale, mentale Wohlbefinden. Zeit sich das genauer anzuschauen.


Hierzu hat Kathrin Schmidt einen Gastartikel geschrieben. Durch die Verbindung Physiotherapie und Interior Design gestaltet sie Gesunde Wohn- und Arbeitsräume – Interior Design (ks-wohndesign.com) :

In diesem Artikel möchte ich dir die wichtigen Raum-Faktoren näher bringen, die eine starke Auswirkung auf dein Wohlbefinden als sensibler Mensch haben. Ich zeige dir welche Herausforderungen sensible Menschen bei der Raumwahrnehmung oft haben und was die unterschiedlichen Komponenten konkret bewirken. Auch der Unterschied zwischen Wohn- und Arbeitsräumen soll hierbei nicht zu kurz kommen. Am Schluss zeige ich dir noch ein paar Tricks und Kniffe, was du selbst tun kannst um deine Umgebung optimal anzupassen um auch als sensibler Mensch dein Wohlbefinden und deine Leistungsfähigkeit in Balance zu halten.

  • Was sind die Herausforderungen in der Raumwahrnehmung für sensible Menschen?
  • Das sind die Faktoren, die das Raumempfinden lenken
  • Wohnraum vs. Arbeitsraum
  • Was du selbst tun kannst um deine Umgebung anzupassen
sensible Menschen haben Harmonieverständnis
Harmonie im Raum

Was sind die Herausforderungen in der Raumwahrnehmung für sensible Menschen?

Wenn du dich umsiehst stellst du bestimmt häufig fest, dass es in deiner Umgebung Dinge gibt, die in dir unterschiedliche Empfindungen hervor rufen. Das können sowohl positive, wie auch negative Empfindungen sein. Was für sensible Menschen in der Raumwahrnehmung besonders herausfordernd sein kann, sind zu grelle Farben, zu viele Muster, unruhige Strukturen, zu viele Gegenstände aber auch schlechte Akustik und eine ungemütliche Atmosphäre. Das nehmen zwar im Grunde alle Menschen wahr, aber manche stört diese Reizüberflutung nicht umgehend. Sensible Menschen, haben hier eine niedrigere Wahrnehmungsschwelle und reagieren empfindsamer auf die Reize (optisch wie haptisch und akustisch) mit denen sie konfrontiert werden.

Leider sind Räume nicht immer optimal gestaltet um diese Stressoren auszuklammern und so haben sensible Menschen häufig damit zu kämpfen, dass sie sich gestresst und unwohl fühlen. Manchmal bringen wir dieses Gefühl auch nicht zwangsläufig mit den Räumen in Verbindung in denen wir uns aufhalten, sondern mit anderen Aspekten wie den anwesenden Menschen. Aber es ist nicht selten der Fall, dass unsere Umgebung unseren „Fluchtmodus“ aktiviert. Wenn wir unsere Auslöser kennen lernen, können wir achtsamer damit umgehen und versuchen diesen Dingen im Berufs- und Privat-Alltag zu entgehen. Bzw. können wir lernen sie zu verändern und für uns anzupassen, dort wo wir Einfluss nehmen können.

Ein entscheidender Punkt dabei ist, das bewusste Wahrnehmen der körperlichen und seelischen Reaktionen auf unsere Umgebung. Sich genau zu beobachten in welchen Szenarien wir uns wohl oder unwohl fühlen und die anwesenden Raumfaktoren zu analysieren. Das hilft uns eine Vorstellung davon zu bekommen, was für uns zuträglich ist und was uns eher unruhig werden lässt.

Hast du bei dir schon einmal körperliche und oder seelische Reaktionen auf eine bestimmte Umgebung wahrgenommen? Weißt du was genau diese Reaktion ausgelöst hat oder war es einfach ein Impuls ohne dass du die Ursache identifizieren konntest?

Beantworte dir diese Fragen einmal ganz ausführlich und vielleicht siehst du ein Muster. Für jeden können andere Faktoren zum Problem werden.

Am häufigsten ist jedoch die Farbgestaltung und die Atmosphäre eines Raumes entscheidend ob wir uns wohl oder unwohl fühlen.

Lärm und schlechte Akustik sowie eine chaotische und unstrukturierte Raumaufteilung lösen oft zusätzliches Unbehagen aus und können das Wohlbefinden weiter schwächen.

Was häufig nicht so sehr in den Fokus rückt, sind Oberflächen und ihre Textur. Aber auch Materialien wirken mir ihren Aspekten auf uns. So sind Metall, Stein und Glas sehr kalte Oberflächen wohingegen Textilien, Holz und Leder warme Eigenschaften transportieren. Mit diesem Wissen, kann man schon deutlich auf die Raumwirkung Einfluss nehmen.

Auch die Farbgestaltung spielt eine große Rolle und muss gut auf die Räume abgestimmt sein. Warum hier die gängige Farbtheorie versagt, kannst du gerne in einer meiner Podcast-Episoden genauer nachhören. Zusammenfassend kann ich aber schon soviel sagen, das Märchen vom „sonnigen Gelb“ hat ausgedient. Da Farbe durch die Raumform, den Lichteinfall und die Lichtintensität sowie Lichtfarbe so stark beeinflusst wird, dass die reinen farbtonbasierten Gestaltungsmodelle ihre Schwächen haben. So kann das „sonnige Gelb“ schnell in ein „depressives Schmoddergrün“ umschlagen, wenn die Lichtverhältnisse nicht passen.

Du siehst also bei der Raumwahrnehmung spielen ganz viele unterschiedliche Komponenten eine entscheidende Rolle und oft ist es die Kombination dieser Komponenten, die unsere Empfindung im Raum beeinflusst. Zur Podcast-episode „Farbe und Farbwirkung“ gelangst du hier:
https://ks-wohndesign.com/podcast-farbe-und-farbwirkung

Das sind die Faktoren, die das Raumempfinden lenken

Wenn du nun gemerkt hast, dass dir einige dieser Komponenten bereits bekannt waren, darf ich dich beglückwünschen. Denn das ist bereits der erste Schritt, um deine Umgebung für dich zum Positiven zu beeinflussen.

Es gibt jedoch noch die Faktoren, die die Raumwahrnehmung lenken. Hierbei geht es eher um den strukturellen und funktionalen Aufbau von Räumen. Wenn ein Raum einen ungünstigen Schnitt hat, zu niedrige oder zu hohe Decken, enge Flure und merkwürdige Wegführungen aufweist, dann hat dies auch unser Unbehagen zur Folge. Es sind also nicht immer nur die gestalterischen Merkmale die den Raum definieren, sondern auch seine Formsprache und die Funktionalität.

Deshalb bin ich auch fest davon überzeugt, dass wir mit „dekorieren“ alleine, keine gestalterischen Probleme lösen. Man muss immer den gesamten Raum mit allen seinen Gegebenheiten betrachten um eine harmonische Lösung zu finden.

Das Raumempfinden wird auch maßgeblich durch die Lichtstimmung gelenkt. Egal ob Kunstlicht oder Tageslicht, beides sollte sinnvoll genutzt werden um die bestmögliche Wirkung für die Anwesenden Nutzer zu entfalten.

Lichtplanung ist komplex und wird leider häufig vernachlässigt, da die Wirkung von Licht maßlos unterschätzt wird. Jedoch hat es einen großen Einfluss auf unser Hormonsystem und somit auf unser Wohlbefinden, die psychische und physische Gesundheit und auf  unseren Schlafrhythmus. All das sind meiner Ansicht nach gute Gründe, sich um die Lichtgestaltung ein paar Gedanken mehr zu machen. Wenn dich dieses Thema tiefer interessiert, habe ich hier einen ausführlichen Blogartikel zum Thema Lichtplanung verfasst. https://ks-wohndesign.com/lichtplanung

Die Anordnung von Möbelstücken und ihre Ausrichtung im Raum hat ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Auswirkung auf die Raumwahrnehmung. Perspektive und Proportion sind hier die Prinzipien die es zu beachten gilt. Das sind allerdings schon Gestaltungselemente, die einer professionellen Einschätzung bedürfen. Als Grundsatz kann man sich vielleicht folgendes merken: Ein kleiner Raum profitiert nicht unbedingt davon, wenn man ihn mit kleinen Möbeln ausstattet. Lieber eine klare Funktion zuweisen und durch ein entsprechendes Möbelstück klar definieren. Mein liebstes Beispiel an dieser Stelle ist ein Gästezimmer, das durch ein großzügiges Doppelbett, das den Raum gut einnimmt besser und ruhiger wirkt, als mit einem kleineren Bett, das in eine Ecke gezwängt wird, nur um noch einen Stuhl und eine Kommode unter zu bringen.

sensible Menschen lieben Natur

Wohnraum vs. Arbeitsraum

Natürlich sind Arbeitsräume hiervon auch nicht ausgenommen und es sollte ihnen mindestens die gleiche Aufmerksamkeit zuteilwerden, wie den Wohnräumen. Bei manchen Menschen liegt die Prioritäten-Verteilung auch genau umgekehrt vor und der Arbeitsraum bekommt mehr Achtsamkeit als der Wohnraum. Und wieder andere kümmern sich um keines von beiden ausreichend. Wie ist das bei dir?

Ein Arbeitsraum hat direkte Auswirkung auf unsere Leistungsfähigkeit. Während wir uns in unseren privaten Wohnräumen hauptsächlich regenerieren und den Dingen nachgehen, die uns Freude bereiten, sind Arbeitsräume natürlich Bereiche in denen vor allem Konzentration und gezielte Abläufe vorherrschen.

Deshalb brauchen sie auch eine etwas andere Gestaltung. Der Aspekt der Ergonomie kommt hier noch hinzu um unsere physische Gesundheit möglichst lange erhalten zu können. Nun muss das jedoch keineswegs dazu führen, dass unser Büro dem klinischen Look verfällt und an ein orthopädisches Rehazentrum erinnert. Und dennoch sind Instagram-würdige Home-Office Szenarien der Gesundheit leider ebenso wenig zuträglich auch wenn sie hübsch anzusehen sind. Es muss also der gesunde Mittelweg gefunden werden, der uns sowohl vor Rückenschmerzen und Verspannungen bewahrt, aber auch unsere Konzentration und unser Wohlbefinden fördert.

Für sensible Menschen besteht hier auch die Aufgabe zu verstehen, wie sie sich am besten Konzentrieren können und welche Zeitphasen ihrer Leistungsfähigkeit entsprechen. Das kann man im Raumdesign berücksichtigen und eine entsprechende Anordnung und Aufteilung begünstigt diese Bedürfnisse. Grundsätzlich bleibt zu sagen, dass Großraumbüros für fast alle Menschen eine ungünstige Ausgangssituation für konzentriertes Arbeiten darstellen. Kreative Prozesse können jedoch durch offene Arbeitsbereiche unterstützt werden. Hier liegt es immer auch nahe, sich die Tätigkeit genauer anzusehen und passend zu wählen, welche Maßnahmen zum gewünschten Ergebnis beitragen. Hier lohnt es sich im Zweifelsfall immer, einen Experten zu Rate zu ziehen.

Was du selbst tun kannst um deine Umgebung anzupassen

Wenn dir beim Lesen nun aufgefallen ist, dass es in deinem Wohnbereich oder an deinem Arbeitsplatz Verbesserungspotential gibt, kannst du folgendes tun um eine bessere Umgebung zu erzeugen.

Analysiere zuerst was dich stört. Schreibe es ruhig ausführlich auf. Auch wenn du keine genaue Ursache ausfindig machen kannst, ist es dennoch gut, die Empfindungen aufzuschreiben, die ein Raum in dir auslöst. Dabei ist es erst einmal egal ob diese körperlich oder seelisch sind.

Wenn du nun gemerkt hast, was dich an dem Raum stört kannst du beginnen zu überlegen, was du verändern möchtest.

Sollte dir nicht ganz klar sein, was dich stört, kannst du deinen Raum auf folgende Merkmale überprüfen:

– Hast du viele Gegenstände, die herumstehen und zu viele Eindrücke und Reize aussenden?
Lösung: möglichst geschlossener Stauraum, keine offenen Regale.

– Gibt es viele kalte Materialien in dem Raum (Stein, Glas, Metall) ?
Lösung: Hier kannst du mit Textilien, Holz oder Pflanzen für weichere Aspekte sorgen.

– Sind die Wände und Decken alle weiß?
Lösung: ein natürlicher warmer Farbton kann hier Erleichterung verschaffen und gegen die Sterilität der weißen Flächen angehen. Alternativ sind auch großformatige Bilder mit ruhigen, warmen Naturmotiven sinnvoll.

Du siehst, es gibt bereits viele einfache Maßnahmen, die einen echten Unterschied bewirken. Wenn du jedoch keine greifbaren Ursachen in deinen Räumen feststellst und Hilfe bei der passenden Gestaltung suchst, die dich mit deiner Feinfühligkeit unterstützen, kannst du dich sehr gerne an mich wenden. Du erreichst mich per E-Mail an info@ks-wohndesign.com oder über meine Website www.ks-wohndesign.com.

Ich hoffe diese Einblicke konnten dir aufzeigen, worauf sensible Menschen bei der Gestaltung ihrer Umgebung achten sollten und was du tun kannst um deine Wohn- und Arbeitsräume entsprechend anzupassen.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass vor allem sehr achtsam mit der Privatheit und der Harmonie in Räumen umgegangen werden sollte. Ausreichend Rückzugsräume und eine ansprechende Atmosphäre tragen entscheidend zum Wohlbefinden bei und sollten gezielt eingeplant werden. Und zwar sowohl in Wohnräumen, als auch in Arbeitsräumen.

Danke, liebe Kathrin, für deine wertvollen Anregungen zur Raumgestaltung.

Raumgestaltung für sensible Menschen